Ein Bericht von Joachim Wehmeyer. Eine Leistungsdiagnostik dient dazu individuelle Trainingsbereiche zu ermitteln, um das Training optimal steuern zu können und um gesundheitliche Schäden durch Überbelastung zu vermeiden. Für Triathleten gibt es die Möglichkeit eine Leistungsdiagnostik auf dem Radergometer oder auf dem Laufband durchzuführen, wobei die Ergebnisse nicht miteinander vergleichbar sind, weil bei den beiden Disziplinen unterschiedlich viele Muskeln aktiviert werden, was zu einem unterschiedlichen hohem Sauerstofftransport im Körper führt. Ich habe mich dieses Mal für das Laufband entschlossen.


Dabei wird in einem Stufentest alle 3 Minuten die Geschwindigkeit auf dem Laufband bis zur Ausbelastung erhöht. Nach jeder Stufe wird Laktat entnommen. Zudem werden die Atemgase und die Herzfrequenz gemessen. Am Ende erhält man u. a. detaillierte Angaben zu seinen Trainingsbereichen, zu seiner VO2max, also der maximalen Sauerstoffaufnahme, die bildlich gesprochen die Größe unseres Motors darstellt und zum Fett- sowie Kohlenhydratstoffwechsel.


Im Auswertungsgespräch werden die Daten ausführlich erklärt und alle Fragen des Athleten und des Trainers beantwortet. Die Ergebnisse helfen meinem Trainer und mir, mein Training so auszurichten, dass ich meine Trainingsziele überprüfen kann und meine Trainingseinheiten zielgerichtet und effektiv steuern kann. Für mich bedeutet das, durch harte Intervalle weiter meine VO2max zu erhöhen und durch Grundlagen-Ausdauertraining meinen Fettstoffwechsel zu verbessern.


Zusätzlich habe ich eine bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) durchgeführt, um meine aktuelle Körperzusammensetzung und Zellaktivität festzustellen. Hier erfährt man relativ genau das Verhältnis von Magermasse und Körperfett sowie Indikatoren zur Zellgesundheit. Dies war für mich dieses Mal besonders spannend, weil ich in den letzten Monaten meinen Körperfettanteil reduzieren wollte. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass mir das gelungen ist und dass gleichzeitig meinen Zellen gesund sind.


Da das Labor auch Bike Fitting durchführt, habe ich die Gelegenheit genutzt und habe mein neues TT-Bike mitgenommen. Das Rad wurde zwar beim Kauf von Specialized bereits gefittet und fühlte sich auf der Rolle auch gut an, dennoch war das Gefühl weniger komfortabel als auf meinem alten TT-Hobel. Zudem hatte ich das Gefühl, dass die Kraftübertragung auf die Pedale nicht optimal ist. Die Analyse der Druckpunkte am Sattel und Schuhe haben mein Gefühl bestätigt und es wurden 3 Einstellungen angepasst: Der Vorbau wurde erhöht, der Winkel des Sattel geändert und die Cleats der Schuhe angepasst. Nur 3 Änderungen mit großer Wirkung. Ich habe das Gefühl, dass ich auf einem anderen Rad sitze und wieder meine gesamte Power ohne Verluste auf die Pedale bekomme.

Ein Tag im Labor, an dem Adrian Swoboda bei der Diagnostik und Torben Müller beim Bikefitting nicht mit Kaffee gegeizt haben, immer gerne bereit waren alle meine Fragen zu beantworten und mir die relevanten Zusammenhänge des teilweise sehr komplexen Themas verständlich erklärt haben.