Ein Rennbericht von Albert Florack

Ende Oktober stand ein besonderer Triathlon in Girona für Holger und mich auf dem Programm. Im Vordergrund beim „SGRAIL 100“ stand nicht ein Sieg wie der Ideengeber Jan Frodeno es so schön bezeichnete . Vielmehr soll den Teilnehmern die Gegend in und um Girona näher gebracht werden. Familie und Freunde sollen mitfeiern können und Preise gab es nicht für Bestzeiten sondern für die meisten platten Reifen, die beste Hawaii Verkleidung beim Laufen, dem Letzten im Ziel u.a..

Die Veranstaltung begann mit einem 1,5 KM Schwimmen in der Bucht bei Cadaques im Meer. Bei auflandigem Wind kämpften wir uns raus aufs Meer um die Tonnen und zurück an den Strand.  Nun gab es Donats , Früchte und einen Espresso je nach „gusto“. Nach einigen Minuten hörte ich Holger im Umkleidezelt rufen „Albert, wo bleibst du?“ na ja, er hatte noch seinen Neo an,  sodass keine Eile angesagt war.

Nun ging es mit  den Gravelbikes  90 KM durch eine hüglige wunderschöne Landschaft Richtung Girona.  Schon an der ersten längeren Steigung sahen wir einige Teilnehmer am Rande mit Reifenpannen. Aber zum Service dieses Rennens zählte auch das Helfer auf Gravelbikes mitfuhren und Reparaturservice leisteten. Wir mussten ihn zum Glück nicht in Anspruch nehmen.  

Zwischendurch gab es zwei tolle Verpflegungsstellen. Die waren auch nötig, denn die Gravel Bike Strecke erschien zumindest mir anstrengender als 200 KM Rennradfahren.  Es gab immer wieder bissige Steigungen, die Holger besonders liebte!  

Die 2. Wechselzone war wieder eine Überraschung. Auf einer Anhöhe, 10 KM vor Girona liegend, gab es neben perfekter Verpflegung sogar Liegestühle für ein kleines Päuschen. Die ließen wir natürlich links liegen und machten uns fertig für den finalen 10 KM „Trailrun“.  Ein Teilnehmer rief mir aus dem Liegestuhl zu „Mein Garmin meldet 80 Stunden Erholungspause, wir sehen uns“.  

Wir machten uns auf ins Ziel und Holgers Atem im Nacken machte mich ganz nervös. Ich wusste, Laufen war seine besondere Stärke.  An Laufen war jedoch recht bald nicht mehr zu denken. Richtig steil ging es im Wald den Berg hinauf. Ich erinnerte mich an den Trailrunner-Trick, mit den Händen die Oberschenkel runter zu drücken. So kämpften wir uns langsam bis zu einer Gipfelruine hinauf. Die letzten 6 KM hinunter waren ein „Kinderspiel“, entlang durch ein Tal, immer die Kathedrale von Girona im Blick; wunderschön.   

Der Zieleinlauf durch einen Park direkt in einen großen Innenhof unterhalb der Kathedrale war der krönende Abschluss. Auch hier wurden wir perfekt umsorgt (inkl. einer 4 händigen Beinmassage!) Alles in allem eine sehr schöne Veranstaltung. Girona hat eine wunderschöne Altstadt und wir haben es als ein Eldorado für Radfahrer und Gravelbiker kennen gelernt. Es gibt viele nette Radcafés von denen uns das „La Communa“ besonders gefallen hat.