Ein Bericht von Joachim Wehmeyer. Der Sensor Supersapiens der Firma Abbott Libre Sense kommt ursprünglich aus
dem Bereich des Glykose Monitorings bei Diabetes Erkrankten, um schnell und
kontaktlos den aktuellen Glykosewert im Blut zu ermitteln. Dieses Prinzip hat
Abbott mit dem Supersapiens Sensor und der dazu gehörigen App auf den
Ausdauersport übertragen, bei dem im Grunde nichts anderes durchgeführt wird.
Der Sensor wird am Oberarm platziert, aktiviert und mit der App verbunden. Der
Sensor speichert in Echtzeit die Konzentration von Glykose in ml/dL und
überträgt die Daten an die App. Dort wird der Verlauf über den gesamten Tag
dargestellt.
In der App kann der Athlet die Trainingseinheiten unter Angabe von Disziplin,
Dauer, Zeitpunkt und Intensität eintragen. Ebenso können die Mahlzeiten
eingetragen werden. Für eine aussagefähige Analyse der Daten ist beides
Voraussetzung, um feststellen zu können, ob der Körper ausreichend mit Energie
versorgt wurde. Bei der Eingabe der Mahlzeiten ist zudem wichtig, das auch
erfasst wird, was und wann man genau gegessen hat. Dabei ist auf der einen
Seite der Unterschied zwischen schnellen und langsamen Kohlenhydraten
wichtig und auf der anderen Seite die Information, ob es sich um Lebensmittel
mit einem hohen oder niedrigen glykämischen Index gehandelt hat. Erst mit
diesen Informationen im Hintergrund kann man die Qualität seiner Versorgung
über den Tag in Ruhe- und Trainingsphasen richtig bewerten und Rückschlüsse
für seine Ernährung ziehen.
Ich war bei diesem Thema alleine nicht in der Lage, die Daten richtig zu
verstehen. Eine Ernährungsberaterin hat mir dabei geholfen, welche
Trainingsdaten und welche Daten der Mahlzeiten ich erfassen muss und was die
Ergebnisse, die ich am Ende erhalten habe, bedeuten. In meinem Fall gab es
keine Auffälligkeiten: Meine Versorgung über den Tag ist ausreichend und auch
die Vor- und Nachbereitung meiner Trainingseinheiten passt. Eine sehr wichtige
Erkenntnis war, dass meine Energieversorgung während der Nachtruhe nicht in
ein Defizit fällt.
Stellt sich zum Schluss die Frage, für wen der Gebrauch des Sensors Sinn
macht? Einfach gesagt: Wer gesund ist, braucht diesen Sensor nicht. Wer
neugierig auf was neues ist und seinen Stoffwechsel sowie seine
Trainingsversorgung stichprobenartig in Eigenregie checken möchte, kann das 2-
Wochen Abo nutzen. Danach erhält man keine zusätzlichen Informationen, die
zu neuen Erkenntnissen führen. In jedem Fall ist es wichtig, zu überlegen, ob
man sich u. U. Hilfe bei der Auswertung der Daten holt. Um die Qualität der
Nährstoffversorgung zu kontrollieren, kann auch eine BIA Messung durchgeführt
werden. Dazu mehr im nächsten Teil.