22. August 2021 entstand ein toller Deal: wenn Daniel sich nach 28 wettkampffreien Monaten auch für den Ironman 70.3 Luxemburg anmeldet, übernimmt Sabine am Tag nach Luxemburg zusätzlich die Kurzdistanz von Daniel in Ratingen. Gesagt, getan. 

Am 26. August 2021 hat Daniel dann spontan seinen Startplatz gebucht. Super, so kurz vorm Wettkampf, da kann ja jetzt auch wirklich nichts mehr dazwischen kommen. Das sollte sich fünf Tage später leider als falsch erweisen und die Planung ging sprichwörtlich in die Brüche. Kurz und knapp: und Daniel ist geflogen, allerdings nicht mit dem Flieger, sondern mit dem Körper über den Lenker des Stadtrads. Die Ausbeute waren schlussendlich drei Brüche im rechten Arm und zwei gebrochene Rippen. Aber Glück im Unglück – zumindest für Daniel: das Schwimmen wurde kurz vorher aufgrund von Blaualgen abgesagt. Während Daniel versuchte ein Liegerad zu organisieren, um doch noch teilnehmen zu können, suchte Sabine panisch nach dem Check-In am Tag vorm Wettkampf einen See, in dem sie doch noch auf eigene Faust vorher schwimmen kann. Beides endete wie Bens Schwimmausstieg oder Ingmars Lauf in Ratingen: in einem riesigen Fail! 🙂  Der Streckencheck darauf mit dem Auto sorgte dann direkt für die nächste Panik. Sabine: „Diesen Berg da hoch wäre lustig!“ Daniel: „Jo, da musst du hoch!“ – PANIK!

Dann war er da, der große Wettkampftag. In der Wechselzone haben sich alle TTD’ler getroffen, um die Zeit bis zum Rolling Start zu überbrücken. Für Alex und Sabine sollte es das Debüt werden, während Henning, Martin und Benni bereits Erfahrung auf der Mitteldistanz hatten. Die ersten 40 km waren flach an der Mosel entlang und haben richtig schön zum Ballern eingeladen und danach kam der zuvor erwähnte Berg. Nach 45 km verabschiedete sich bei Sabine für einige km das große Kettenblatt, aber das braucht sie für die Abfahrten ja sowieso nicht 🙂 

Zu Beginn der Laufstrecke herrschte dann etwas Verwirrung über die zu absolvierende Rundenzahl. Vielleicht wäre es vernünftig gewesen, sich vorher mal darüber zu informieren. Noch mehr Verwirrung herrscht an der Gabelung: Zieleinlauf oder nächste Runde. Nach der ersten Runde wollte Sabine ins Ziel laufen und auf der letzten Runde wollte sie noch eine Ehrenrunde drehen. Trotz viel Verwirrung reichte es für Platz 4 der Altersklasse und Henning – vermutlich weniger verwirrt – gewann sogar seine Altersklasse. Im Zielbereich haben sich wieder alle TTD’ler getroffen. Sogar Daniel holte sich seine Medaille ab – die Dame hat sich bei der Überreichung wohl nicht so viel Gedanken darüber gemacht, wie jemand, der nicht mal ein Marmeladenglas alleine aufbekommt, eine Mitteldistanz finishen könnte. 

Normalerweise würde der Bericht hier enden, aber nicht, wenn man vollkommen bescheuert ist. Nein, wir reden gerade nicht mehr von Daniel, sondern von Sabine. Es ging auf dem schnellsten Weg wieder nach Düsseldorf, wo Flo mit einer dampfenden Pizza auf ihre Auflieger wartete. 

Gut erholt ging es um am nächsten Tag 9:00 Uhr zum Check-In in Ratingen. Anders als ursprünglich geplant, stand keine Kurzdistanz, sondern ein Ligastart an. Unter Zeitdruck galt es in der Wechselzone noch ein Mitbringsel aus Luxemburg zu verarzten, nämlich eine gar nicht so kleine Blase am Fuß: Blasenpflaster und Tape drüber und los ging’s zum Schwimmstart. Bereits beim Schwimmen löste sich das Tape, so dass man immer sah, wo Sabine gerade vor sich hintrieb – naja immerhin sprang sie nicht wie manch anderer gegen den Startblock beim Ausstieg 🙂

Nach dem Schongang im Wasser hatten Sabines Beine Luxemburg auch schon wieder vergessen und es wurde auf dem Rad ordentlich geballert. Am Wendepunkt hat das Team die Mädels aus der Liga fleißig angefeuert, so konnte auf dem Rad noch die ein oder andere Position gut gemacht werden. Der Lauf lief dann ebenfalls sehr gut. Das Anfeuern mit „Sabine, das ist doch nur eine Sprintdistanz!“ und „Du hast dich doch gestern genug ausgeruht!“ hat scheinbar Wirkung gezeigt. Am Ende haben die Liga-Mädels den 2. Platz belegt und mit dem Gesamtsieg der Regionalliga die Saison erfolgreich abgeschlossen.