Norbert Späth haben wir nicht nur als begeisterten, aktiven Triathleten während unserer gemeinsamen Trainingseinheiten kennengelernt. Seit einiger Zeit engagiert er sich auch als Schwimmtrainer und Radguide beim Triathlon Team Düsseldorf.
Es wird Zeit, ihn genauer kennen zu lernen.
Vorab der Faktencheck:
– 49 Jahre alt
– IT Manager im Einzelhandel
– Triathlon seit 6 Jahren (wobei hierbei Hilfe von Bianca notwendig war) – Lieblingsgericht nach hartem Training: Schokolade, Nudeln, Nüsse (in dieser Reihenfolge!)
– Liebster Zeitvertreib während des Rollentrainings: zum Start noch Reportagen, dann kommt der Wechsel zu Musik, gern das Konzert von Coldplay in São Paulo
Jetzt aber mal in Ruhe:
Norbert, du betreibst Triathlon seit 6 Jahren. Was hat dich zum Triathlon geführt?
Bianca und ich verfolgten auf der Heimfahrt aus Holland im Autoradio die Wettkampfankündigung zur Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii 2014. Dies war das Jahr, in dem Sebastian Kienle den Sieg erkämpfen würde. Auch wenn wir nicht geplant hatten, die Nacht durchzumachen, sind wir später zu Hause, total fasziniert, bis zum Schluss vor dem Fernseher hängen geblieben. Gleich am nächsten Tag startete unsere Recherche nach einem geeigneten Triathlon Verein. Ein Probetraining bei Alex Ebert war schnell organisiert. Trotz meines fehlenden Schwimmbackgrounds kann ich sagen, es hat sogar ein bisschen Spaß gemacht. Ehrlicherweise war es aber auch ganz schön anstrengend. Gleich im Folgejahr absolvierte ich dann meinen ersten Triathlon – die Sprintdistanz beim t3. Erwartungsgemäß sollte das Schwimmen ein Kampf werden, den es irgendwie zu überstehen galt. Beim Radfahren merkte ich dann, wie kräftezehrend es ist, über mehrere Kilometer mit Druck zu fahren. Als dann meine Paradedisziplin an der Reihe war (ich hatte damals bereits mehrere Marathons absolviert), musste ich schnell merken, dass die Vorbelastung nicht spurlos an meinen Beinen vorbei gegangen war. Aus damaliger Sicht war ich am Ende aber total zufrieden und sehr beeindruckt von der tollen Wettkampfatmosphäre. Heute würde ich den Wettkampf hoffentlich schneller finishen können.
Kannst du dir heute ein Leben ohne Triathlon vorstellen?
Ich möchte mir allgemein ein Leben ohne Sport nicht vorstellen. Triathlon ist wahnsinnig zeitaufwendig. Unter anderem die Familie und der Beruf stehen für mich als Hobbyathlet immer an erster Stelle. Ein großer Vorteil ist, dass wir den Triathlon als Familie für uns entdeckt haben. Wir trainieren oft gemeinsam. Uns geht keine gemeinsame Zeit verloren. Einzig beim Laufen starten wir gemeinsam und kommen dann nach einander zu Hause an. (Anmerkung der Redaktion: Alica konnte bei der Winterlaufserie das interne Familienranking über 10km für sich entscheiden.) Beim Schwimmen habe ich hart daran gearbeitet auch einmal Bianca Wasserschatten zu spenden. Vermutlich bin ich nach der Schwimmpause wieder langsamer als sie, da ich die komplexen Bewegungsabläufe nicht als Kind erlernt habe. Umso motivierter bin ich, das Zugseiltraining diszipliniert als Alternativtraining einzusetzen, um dann schnell wieder aufzuschließen.
Neben Essen und schlafen, bleibt noch ausreichend Zeit für weitere Hobbies?
Eines meiner größten Hobbies ist das Reisen. Meine Lieblingsdestination ist Südostasien. Außerdem tauche ich seit über 20 Jahren und versuche dies auch mindestens jährlich mit einem Urlaub zu kombinieren. Unser Wohnmobil erlaubt es uns außerdem auch spontan unterwegs zu sein und Schwimm-, Rad- sowie Laufklamotten im Gepäck zu haben. Zu kurz kommt aktuell meine Technikleidenschaft. Ich würde unser Haus in Wittlaer gern weiter automatisieren. Außerdem bin ich Kaffeeliebhaber. Beim Lesen fallen mir abends die Augen zu. Gute Bücher lese ich daher vor allem im Urlaub.
Welchen Wettkampf möchtest du den Mitgliedern des Triathlon Teams Düsseldorf als deinen Lieblingswettkampf empfehlen?
Nun Wettkämpfe hervorzuheben tut allen anderen großartigen Veranstaltungen eigentlich unrecht. Wenn ich mich aber auf die prägenden Momente meiner Wettkampferfahrungen konzentriere, bin ich ganz klar bei meiner bisher ersten und einzigen Langdistanz in Hamburg. Die Stadt ist großartig. Ich bin dort bereits zwei Marathons gelaufen, einen davon in PB. Den Allgäu Triathlon habe ich nur als Zuschauer erlebt. Die „Kult-Veranstaltung“ hat mich mit ihrem lokalen Charme und der tollen Atmosphäre fasziniert, sodass ich 2021 selbst am Start stehen möchte. Die Mitteldistanzen auf Rügen (leider eingestellt) sowie im Kraichgau habe ich auch in hervorragender Erinnerung. Bei der Challenge Roth werde ich 2021 mein Glück versuchen. Aus meiner Sicht ist das Rennen ein Muss für alle Langdistanz-Begeisterten.
Was hat sich durch die Corona-Pandemie für dich in Bezug auf dein Training und deine Wettkampfplanung verändert?
Mit dem heutigen Tag wurden alle meine geplanten Triathlon-Wettkämpfe auf 2021 verschoben. Die Ziele für das Folgejahr sind also gesteckt. Ich kann auch hartes Training ohne konkrete Saisonhöhepunkte gut durchziehen. Das Training bietet mir den optimalen Ausgleich zum Job und macht es mir leichter, die Einschränkungen gar nicht so schlimm wahrzunehmen. Eine wettkampfspezifische Vorbereitung findet natürlich aktuell nicht statt. Bei mir spiegelt sich dies vor allem in etwas reduzierten Umfängen wider. Darüber hinaus würde ich im September gern ein Langstreckenschwimmen im Tegernsee über 4,1km absolvieren wollen. Die Teilnehmerzahl ist nicht so groß, sodass der Termin bislang nicht abgesagt wurde. Aufgrund meiner fehlenden Schwimmpraxis aktuell, bin ich jedoch nicht sicher, ob die Absage mich nicht am Ende retten würde.
Du engagierst dich bei uns im Verein seit einiger Zeit als Schwimm- und Radtrainer. Was hat dich hierzu bewegt?
Zum einen ist natürlich eine gewisse Notwendigkeit gegeben: Vereine leben vom Ehrenamt. Darüber hinaus macht mir die Arbeit als Trainer einfach total viel Spaß. Ich beschäftige mich gern mit unterschiedlichen Trainingsmethodiken. Ein positives Feedback der Athleten am Ende der Einheiten motiviert mich zudem.
Welche Trainingseinheiten betreutest du mit welchen Inhalten am liebsten?
Sowohl als Trainer, als auch als Athlet bin ich ein Freund von Intervallen. Auch wenn es Quälerei ist: Tempowechsel, Sprints, gern auch am Berg, machen wir Spaß.
Was möchtest du den Trias noch abschließend mit auf den Weg geben?
Visualisiert das Gefühl eures vergangenen, atemberaubenden Zieleinlaufs und nutzt dieses als Trigger, um auch ohne konkrete, terminierte Wettkämpfe am Ball zu bleiben. Nutzt die neu gewonnene Zeit aber auch für die Dinge, die sonst zu kurz kommen. Außerdem: Der Spaß an der Bewegung sollte immer im Vordergrund stehen.