Als gebürtiger Kärntner war der Ironman in Klagenfurt mein erster Berührungspunkt mit dem Triathlon-Sport. Dass ich selbst einmal an dem Rennen teilnehmen würde, hätte ich noch vor einigen Jahren nicht für möglich gehalten. Am 7. Juli 2019 war es schließlich doch so weit und ich stand nach acht Monaten gezielter Vorbereitung am Start meiner ersten Langdistanz.

Das Schwimmen findet im Wörthersee statt, der mit seinem türkisblauem Wasser eine herrliche Kulisse bildet. Dieses Jahr gab es die Tage vor dem Rennen eine Hitzeperiode, wodurch sich das Wasser auf 26°C erwärmte und somit das Schwimmen ohne Neoprenanzug stattfand. Als mittelmäßigem Schwimmer kam mir das nicht gerade entgegen. Die letzten 1000m schwimmt man im von Zuschauern umringten Lendkanal zur Wechselzone. Nach 1h21min stieg ich aus dem Wasser.

Nach dem Wechsel aufs Rad ging es auf die landschaftlich wunderschöne Radstrecke. Anstatt wie in den Jahren zuvor eine 90km Schleife 2x zu fahren, kam dieses Jahr eine neue Schleife dazu die auch zuerst absolviert wurde. Danach kam man wieder beim Zuschauer-Hotspot an der Wechselzone vorbei und bog auf die alte Runde ein um die restlichen 90 km in Angriff zu nehmen. Durch meine konservative Renneinteilung und die Kontrolle meiner Wattwerte verlief das Radfahren sehr angenehm. Nach 160km war der Rupertiberg, der letzte und härteste Anstieg im Rennen geschafft. Die letzten 20km geht es nur noch leicht bergab durch das Rosental in Richtung Klagenfurt. Genau dort zog ein heftiges Gewitter auf und erschwerte die Weiterfahrt. Als zum Starkregen mit Sturzbächen auch noch Hagel hinzu kam, hab ich mich mit anderen Teilnehmern unter ein paar Bäume in Sicherheit gebracht. Durch den Regen hatte es schlagartig abgekühlt, sodass ich nach einigen Minuten frierend die Weiterfahrt antrat. In der Hoffnung dass meine Bremsen halten fuhr ich vorsichtig um jede Kurve. In der Wechselzone angekommen war ich froh das Radfahren heil überstanden zu haben. Wie ich später erfahren habe, stand das Rennen durch das Gewitter kurz vor dem Abbruch. Radzeit: 6h03min

Auf der Laufstrecke brauchte ich 2 km um mich aufzuwärmen, dann war ich wieder im Rennen. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass ich erstaunlich gut in der Zeit lag und meine erhoffte Zielzeit von unter 12 Stunden schaffen könnte. Also lief ich weiter in konservativen Tempo und spulte locker Kilometer für Kilometer ab. Die Strecke verläuft entlang des Wörthersees, durch den Europapark und entlang des Lendkanals bis in die Altstadt von Klagenfurt und ist zweimal zu absolvieren. Zahlreiche Zuschauer-Hotspots sorgen für Stimmung und lenken die Teilnehmer von den Strapazen ab. Nach einem kleinen Durchhänger um KM30 sah ich dann schon das Ziel vor Augen und hab das Rennen einfach nur noch genossen. Leichtfüßig bog ich auf den Zielkanal am Seeufer ein und lief auf die riesige Bühne und durch den Zielbogen. Laufzeit: 3h54min

Gesamtzeit: 11h33min